Serbische Pflaumen erobern Moskau - Russen interessiert am Projekt eines Distributionszentrums in Blace im Wert von 3,5 Mio. Euro
Serbische Unternehmen nutzen die Vorteile des Freinhandelsabkommens mit der Russischen Föderation nicht genug. Dieser Meinung sind sowohl Wirtschaftsexperten als auch Politiker in Serbien. Für die Intensivierung der Exporte und Befestigung unserer Position auf diesem riesengroßen und anspruchsvollen Markt müssen sich Hersteller miteinander verbinden und vereinigen. Wir können Russen eine Reihe interessanter landwirtschaftlicher Erzeugnisse bieten, aber unser großes Problem dabei ist die Menge. Wir brauchen Distributionszentren, in denen man Früchte sammeln und dann organisiert ausführen würde.
Die Gemeinde Blace hat solche Idee im Oktober dieses Jahres an der großen Investitionskoferenz in Moskau präsentiert. In der russischen Hauptstadt, wo man riesengroßes Interesse für den Import von Obst aus Serbien gezeigt hat, stellten sie das Projekt eines Waren- und Distributionszentrums für drei Gemeinden in der Region Toplica vor.
Blace ist Gemeinde mit den meisten Pflaumenplantagen in Seriben, im Vergleich zu ihrer Fläche. Hier werden jährlich bis 60.000 t Pflaumen gepflückt und meistens für die Herstellung von Pflaumenschnaps verwendet wird. Wenn man das Projekt des Waren- und Distributionszentrums realisieren würde, könnent mehr als tausend Tonnen Dörrpflaumen jährlich aus der Region Toplica ausgeführt werden.
Das Waren- und Distributionszentrum für Gemeinden Prokuplje, Blace und Kuršumlija ist im Raumplan von Blace vorgesehen worden. Das Projekt sieht den Bau einer Gewerbezone auf 12 ektar auf dem Standort "Pretežana" vor, mit mehreren Geschäftsgebäuden und Industrieanlagen im Gesamtwert von 3,5 Mio. Euro.
Milivoje Ralić, Assistent des Bürgermeisters von Blace, sei zufrieden mit dem Auftritt in Moskau, erwarte konkrete Ergebnisse erst später, erfährt das Wirtschaftsportal "eKapija".
- Es gab Unternehmen, die Interesse für das Waren- und Distributionszentrum in Blace gezeigt haben, und das waren vorwiegend Transportunternehmen bzw. Großhändler. Vertreter einer der russischen Wirtschaftskammern hat uns versprochen, unser Projekt mehreren russischen Unternehmen zuzustellen - sagt unser Gast.
Das Waren- und Distributionszentrum ist als Gewerbezone und Großmarkt für Städte in der Region konzipiert. Vorgesehen sind auch Verarbeitungsanlagen für Obst und Gemüse für Großmärkte in Serbien und Export.
Das Projekt sieht Lager und Kühlhäuser, Direktionsgebäude, Binnenstraßen und Grünanlagen vor. Man will hier auch einen Großmarkt, Räumlichkeiten für Hersteller- und Landwirtverbände und Rechtshilfe, Räumlichkeiten für Käufer sowie Verarbeitungsanlagen bauen lassen.
1,737 Mio. Euro braucht man, den ersten Einschätzungen zufolge, für die notwendige Infrastruktur: Zufahrtstraßen, Wasserleitung, Kanalisation, Stromanlagen usw.). Investitionen in Industrieanlagen hängen ausschließlich von den Bedürfnissen und Plänen potenzieller Investoren ab. Es handelt sich, Einschätzungen zufolge, um zusätzliche 1,877 Mio. Euro.
Durch den Bau des Waren- und Distributionszentrums würde man einen organisierten Aufkauf von Obst in der Region sichern, sowie seine Beförderung, Lagerung und Distribution.
- Es wäre, sicher, am besten, wenn ein Investor das ganze Projekt realisieren würde, aber wir schließen die Möglichkeit einer gemeinsamen Investition mehrerer Investoren nicht aus - sagt unser Gast.
Die Gemeinde Blace hat eine Studie, bzw. einen Investitionsprofil, erstellen und ins Russische übersetzen lassn. Die Wirtschaftskammer Serbien wird sich bald um die Übersetzung des Dokuments ins Englisch kümmern.
- Wir sind ihnen sehr dankbar und hoffen auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit - sagt der Assistent des Bürgermeisters von Blace.
Kapazitäten
Außer weit bekannten Pflaumen aus Blace würde man hier auch andere Obstsorten lagern: Äpfel, Birnen, Sauerkirschen, Kirschen, Erdbeere und Quitten.
Die Lagerkapazitäten von 3.000 t sollten für die ersten fünf Jahren ausreichen.
- Wir hatten den Export von frischem Obst im Sinne, haben aber in Moskau begriffen, dass sie viel mehr an Dörrpflaumen bzw. Dörrobst interessiert sind - erklärt der Assistent des Bürgermeisters.
Nach der Erstellung des Entwicklungskonzepts für das Waren- und Distributionszentrum "RDC Blace" begann die Gemeinde mit der Umnutzung der Parzellen für das künftige Zentrum.Das Zentrum sollte, dem Entwicklungskonzept zufolge, in zwei Phasen gebaut werden.
In der ersten Phase würde man sich auf die Basis konzentrieren sowie auf minimale Investitionen in die Infrastruktur. Das Hauptziel der ersten Phase ist der Bau und die Inbetriebnahme des zentralen Lagers und Kühlhauses. Die Kosten können dadurch auf das Minimum reduziert werden.
In der zweiten Phase sollten neue Parzellen angeschlossen und die restliche Infrastruktur gebaut werden, um Raum für neue Investitionen zu schaffen. Man würde demnächst andere Objekte: zusätzliche Lagerhallen und/oder Verarbeitungsanlagen (abhängig vom Interesse der Investoren), Geschäftsgebäude, Nebengebäude usw.
Die Hauptaufgabe des Zentrums wäre der Aufkauf von Obst und Gemüse während der Saison, ihre Klassifizierung, Verpackung, Lagerung und Verkauf.
Die Region Toplica ist über dem Republikdurchschnitt, wenn es um die mit Obst bebauten Fläche und Ernteergebisse geht, insbesondere bei Pflaumen und Sauerkirschen.
6.000 ha in der Gemeinde Blace sind mit verschiedenen Obstsorten bebaut: 5.000 ha mit Pflaumen (Ernteergebniss von 10.000 bis 12.000 kg pro Hektar - 14% der Gesamtfläche in Serbien), ca. 500 ha mit Sauerkirschen (Ernteergebnis 8.000 kg/ha) und ca. 300 ha mit Äpfeln.
Beteiligung des Staates
M.S.