Generalstab bleibt Kulturgut - Jeder Investor, Scheich oder jemand Anders, muss sich daran anpassen
Der Komplex des ehemaligen Generalstabs in der Straße Kneza Miloša in Belgrad wird seinen Status als Kulturgut nicht verlieren, erfährt das Wirtschaftsportal "eKapija" im Denkmalsschutzamt der Republik Serbien. Potenzielle Investoren können hier nur im Einklang mit den Emfpehlungen des Denkmalsschutzamtes bauen.
- Das Kultusministerium hat uns unlängst um eine Stellungnahme zum Status des Generalstabs als Kulturguts gebeten. Der Komplex sollte, unserer Meinung nach, diesen Status behalten. Er hat die Bedeutung als historisches Denkmal nicht verloren und sollte deshalb weiterhin unter dem Denkmalsschutz bleiben - erzählte Mirjana Andrić, Geschäftsführerin des Denkmalsschutzamtes, in einem Interview für "eKapija".
Im Falle, dass es interessierte Investoren anmelden oder dass der Staat investieren will, kann man den Zweck des Komplexes verändern, aber das Amt wird konkrete Maßnahmen für den technischen Schutz vorschreiben.
- Der erste Schritt sollten Statikprüfingenieure machen, sie müssen den Zustand des Komplexes prüfen, bzw. festsetzen, ob er stabil für den Umbau ist, oder muss man manche Teile oder ganze Gebäude abrissen lassen - unterstreicht Andrić.
Obwohl das bedeutet, dass man den Komplex abrissen wird, muss jeder Investor beim Bau einige Elemente behalten, sagt Andrić.
Seitdem am Dienstag, 26. November die Räumung eines Teiles des Komplexes begonnen hat, spekuliert die Öffentlichkeit über das Schicksal des Gebäudes.
Es handelt sich um geplanten Abriss des Eingangs in das Gebäude B, erfährt "eKapija" im Verteidigungsministerium. Sogar wenn man sich für die Sanierung des Gebäudes entscheidet, sollte dieser Teil aus Sicherheitsgründen abgerissen werden.
- Wir haben die Vorbereitungen für die Räumung des Gebäudes B und die Montage von Schutzgerüst getroffen. Ein Teil der Parzelle werden wir später bepflastern und den nderen begrünen lassen. Wir werden hier Werbetafeln für unsere Kampagnen aufstellen. Unsere Experten schätzen, dass wir für die Räumung 70 Arbeitstage brauchen - erzählt Major Jovan Krivokapić für "eKapija".
38 Mio. Dinar wurden bereits im Haushaltsplan für 2014 zu diesen Zwecken vorgesehen, sagt unser Gast.
- Wir werden das ganze Projekt selbst umsetzen. Die Entscheidung darübe wurde vom Verteidigungsminister getroffen. Ich kann nicht sagen, wann die Hauptstudie vollendet wird, mit klaren Anweisungen, was im Komplex zu sanieren und abzurissen ist - sagt Krivokapić.
Das Verteidigungsministerium hat bereits die Genehmigung des Denkmalsschutzamtes der Republik Serbien gesichert, was man uns dort bereits bestätigt hat.
Blick auf das Regierungsgebäude
Das Denkmalsschutzamt der Republik Serbien erklärte den Komplex des Generalstabs 2005 zum Kulturgut, vier Jahrzehnte nach der Vollendung und sechs Jahre, nachdem er durch NATO-Luftgriffe zerstört worden war.
Das Ministerium für Bauwesen und Stadtplanung startete im Februar dieses Jahres Initiative, der ganze Komplex des Generalstabs den Status als Kulturgut verliert, um ihn sanieren zu lassen. Die Initiative folgte Ankündigungen des stellvertretenden Ministerpräsidenten Serbiens, Aleksandar Vučić, dass Scheich Mohammed Bin Zayed Al Nahyan Interesse am Bau eines Hotels an der Stelle des Generalstabs zeigt.
Das war nicht das erste Mal, dass man die Veränderung des Status des Komplexes fordert. Die Direktion für Vermögen der Republik Serbien startete 2007 eine ähnliche Initiative, um potenziellen Käufer die maximale Freiheit beim Bau zu sichern. Der Komplex könnte in solchem Falle zu beträchtlich höherem Preis verkauft werden, behauptete die Direktion damals.
Der Architektenverband Serbiens und die Architektengesellschaft Belgrad unterstreichen, es wäre ein großer Fehler, wenn eines der Meisterwerke des Architekten Nikola Dobrojević, "der Stolz der serbischen Moderne", den Status als Kulturgut verlieren würde.
- Das externe Objekt sollte restauriert werden, weil es sich um ein Meisterwerk geht. Es ist eine Schande, dass es 15 Jahre in Trümmern steht. Es währe am besten, einen internationalen Architekturwettbewerb für den Umbau des Komplexes auszuschreiben. Wir würden dadurch sicher erstaunliche Lösungen erhalten, es wäre eine echte Sensation. Der Innenraum kann nach dem Wunsch der Investoren eingerichtet werden. Die Gebäude eignen sich für Büros, ihr ursprünglicher Zweck war nicht sinnlos - sagte der Architekt Ivan Rašković für "eKapija".
Der Standort in der Straße Kneza Miloša eignet sich nicht für ein Hotel, vor allem aus Sicherheitsgründen. Hotelzimmer würden, nämlich, direkt auf das Außenministerium und Regierungsgebäude blicken, unterstreicht der Professor an der Fakultät für Architektur in Belgrad.
Auf Kommentare, dass der Komplex erst nach der Zerstörung unter Denkmalsschutz gestellt wurde, antwortet der Architekt, dass viele Bauten in der Geschichten zunächst ruiniert und erst später zu Kulturgütern erklärt wurden..
Seit den Ankündigungen im Februar dieses Jahres ist es nichts passiert. Der Scheich hat sich au andere Wirtschaftssektoren in Serbien orientiert. In den letzten Tagen erschienen die Nachrichten, dass der US-amerikanische Geschäftsmann, Donald Trump, Interesse für den Bau eines Hotels in Belgrad zeigt. Es gab aber keine offizielle Bestätigung, dass er an diesem Standort in der Straße Kneza Miloša interessiert ist.
Es ist noch immer unbekannt, was mit zerstörten Gebäuden des Generalstabs passieren wird. Das Verteidigungsministerium kann über die Zukunft des Komplexes nicht entscheidet, die Direktion für Vermögen der Republik Serbien, Inhaber des Objekts, kann seit Monaten unsere Frage zu Plänen für diesen Komplex nicht beantworten. Es ist offensichtlich, dass die Regierung Serbiens die definitive Entscheidung über das Schicksal der Gebäude treffen wird, die in internationalen Architektur-Enzyklopädien Platz gefunden haben und zu den wichtigsten architektonischen Werken des Nachkriegszeit zählen.
Suzana Obradović





