Der größte Containerterminal südlich von Wien in Pančevo - Hafen im Banat mit noch größtem Potenzial als jener in Belgrad

Quelle: eKapija Donnerstag, 07.11.2013. 16:33
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(Hafen "Dunav" in Pančevo)

Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Serbien veranstaltete in der letzten Woche die Konferenz zum Thema "Einführung in den Transport- und Logistikmarkt in Serbien" im Rahmen der Markterkundung Serbien, Montenegro und Mazedonien für deutsche KMU aus dem Bereich Logistik, Transport und Verkehr. Zehn deutsche Geschäftsleute kamen in Belgrad als Vertreter der Unternehmen, die noch immer nicht in Serbien und am Regionalmarkt präsent sind.

Die gut besuchte Konferenz in Belgrad wurde von Analysen der Infrastruktur, das Verkehrs sowie von den Investitionsmöglichkeiten in Bereichen Logistik und Verkehr dominiert.

Das Projekt wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert und ist Bestandteil des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU. Die Bedeutung der Konferenz und des Projekts bestätigten in Begrüßungsreden Gabriela Bennemann, Leiterin des Wirtschaftsreferats der Deutschen Botschaft Belgrad, und Martin Knapp, neuer Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Serbien.

Slavoljub Jevtić, Vorsitzender des Nationalverbandes der Speditionsgesellschaften und Agenten "Transport i logistika", verwies in seiner Rede auf Potenziale Serbiens in Bereichen Logistik, Transport und Verkehr. Der Eisenbahnkorridor 10 sollte einer der Motoren der einheimischen Wirtschaft sein, erlaubt aber wegen zahlreicher technischer Probleme und der verringerten Kapazität die Beförderung von nur 12 Mio. t Waren jährlich und verursacht dadurch große Verluste, unterstrich Jevtić. Er wies auch auf komplizierte und langsame administrative prozeduren, als ein weiteres Hindernis bei der Entwicklung auf diesem Gebiet hin.

(Großes Interesse am Fachtreffen)

Wenn man die Probleme mit dem Verkehrskorridor 7 mitrechnet, wie z.B. das Fehelen eines Terminals für RoRo-Schiffe, unzureichende Nutzung der vorhandenen Häfen und Schiffe, veraltete Flotte und schlechte Infrastruktur für die Versorgung von Wasserfahrzeugen kann man den jahrelangen Stillstand im Bereich des Güter- und Transitverkehrs in unserem Land begreifen.

Immer intensivere Präsenz ausländischer Unternehmen in Serbien machte die Einführung von neuen Standards und Anwendung der erforderten Logistikprinzipien unausweichlich, behauptet Jevtić. Der qualitative und quantitative Fortschritt ist in den letzten acht Jahren besonders deutlich. Solche Forderungen haben zur Entwicklung der ganzen Logistikbranche beigetragen. Einheimische Unternehmen haben die Bedeutung der Einführung der gleichen Prinzipien und ihrer Anwendung für die eigene und Entwicklung der ganzen Branche erkannt. Der Mangel an qualifizeirten und erfahrenen Fachkräften ist auch ein großes Problem in diesem Bereich. Schulprogramme sind nicht an Forderungen der moderen Logistik angepasst.

Wenn es um die Entwicklung des intermodalen Transports in Serbien geht, wies man auf die fehlende oder unausreichend entwickelte Infrastruktur der intermodalen Terminale hin, und insbesodere auf das Problem mit dem Umschlag von gefährlichen Stoffen. Man sollte auch nicht die Diskrepanz zwischen einheimischen Normen und technischen Regeln und den ausländischen sowie das Feheln von zuverlässigen statistischen Parameter vergessen.

Großes Potenzial des Hafens in Pančevo

Auf das letztgenannte verwies auch der Gast aus Deutschland, Dr Rudiger Ostrowski, Geschäftsführer des Verbandes Speditions und Logistik (VSL) Nordrhein Westfalen. Der Verband hat noch vor einem Jahrzehnt eine Machbarkeitsstudie für die multimodale Transportkette von der Nordsee (Häfen Amsterdam und Rotterdam), über den Kanal Rhein-Main-Donau bis zum Schwarzen Meer erstellt. Ohne zuverlässige statistische Angaben konnte die serbische Teilstrecke damals nicht in die Studie eingeschlossen werden..

Die Grundlage des Projekts ist es, alternative Routen zu bestehenden Verkehrsstraßen zu finden, weil diese immer mehr vom Lkw-Transport belastet und bedroht sind. Eine der Alternativen ist, der Studie zufolge, die Intensivierung der Containertransporte per Eisenbahn und Schiff auf dieser Strecke. Man hat noch damals die Dislozierung des Belgrader Hafens in die naheliegende Stadt Pančevo emfpfohlen, weil es dort mehr Potenziale und Raum für die Entwicklung des Hafens gibt. Belgrad würde in diesem Falle nur als touristischer Hafen dienen.

Man würde die serbische Hauptstadt dadurch auch vom größten Teil des Güterverkehrs entlasten und das Umweltrisiko im Falle eines Unfalls beim Umschlag und Transport von gefährlichen Stoffen auf das Minimum reduzieren. Parallel dazu würde man eine der attraktivsten Zonen in der Stadt für den Bau und die weitere Entwicklung befreien.

VSL hat noch damals versucht, mehr als 500 Mitglieder zur Teilnahmen am Bau des größten Containerterminals südlich von Wien zu gewinnen. Die Studie erwies, dass der Hafen Pančevo der beste Standort dafür wäre. Dr. Ostrowski sagte auch, dass seit seinem letzten Besuch in Serbien vor einem Jahrzehnt, als er bei der Arbeit an der Studie Pančevo, Belgrad, Novi Sad und Smederevo besuchte, alles unverändert geblieben ist. Manche Häfen wurden inzwischen privatisiert und sehen heute, laut seien Worten, viel schlechter als damals aus.

Kanal Morava-Vardar keine reale Grundlage

An der Konferenz wurde, auf Initiative des Moderators, die Idee des Kanals Morava-Vardar erwähnt. Deutsche Experten sind der Meinung, dass dieses Projekt keine reale Grundlage hat, aus vielen Gründen.

Bemerkenswerte Präsentationen hatten, außer den erwähnten Referaten auch Miroljub Risojević aus dem Schweizer Unternehmen SGS Beograd, der von der internationalen Zertifizierung für Logistikunternehmen in Serbien sprach, sowie Veselin Milošević, Assistent des Geschäftsführers der Zollverwaltung, des Sektors für Zoll und internationale Zusammenarbeit.

Milošević hat über Möglichkeiten für die Vereinfachung und Beschleunigung der Zollverfahren gesprochen, die die Zollverwaltung eingeführt hat. Er unterstrich, dass sie sowohl einheimischen, als auch ausländischen Unternehmen auf unserem Territorium zur Verfügung stehen. Solche Möglichkeiten werden bereits von Unternehmen wie najpoznatije, koje na ovaj način obavljaju carinsko poslovanje na našem području. Među njima su "Hemofarm Stada" Vršac, "Draxmaier Automotive" Zrenjanin, "Philip Morris Operations" Niš, "Ball Packaging" Beograd, "Leoni Wiring Systems Southeast" Prokuplje, "Linde Gas Srbija" Bečej u.a. genutzt.

Serbien gehört, leider, noch nicht zum europäischen intermodalen Netz (außer manchen Transitrouten, die durch Serbien führen). Die Konferenz erwies, dass mehrere Länder und zahlreiche Unternehmen in West- und Nordeuropa an der weiteren Entwicklung, Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Transport- und Logistikkapazitäten entlang der paneuropäischen Verkehrskorridoren interessiert sind. Es bleibt zu sehen, ob Serbin das bald begreifen wird.

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