Baubeginn für Solarpark "Jedan giga" im Sommer 2013 - Einspeisevergütung unangemessen für große Projekte


Das Unternehmen "Securum Equity Partners" beginnt spätestens Ende dieses Sommers mit dem Bau eines Solarparks mit der Leistung von 1.000 MW in Südostserbien. Es handelt sich um Projekt mit dem symbolischen Namen "Jedan giga" (dt. Ein Gigawatt) im Wert von 1,75 Mrd. Euro. Der Staat freut sich bereits auf 28 Mio. Euro jährlich für Steuern sowie auf die Eröffnung von drei Fertigungsstätten für Photovoltaik-Modulen.
Solarkollektoren sollte, wie der Investor noch Ende 2011 angekündigt hat, auf einer Fläche von 3.000 ha in Südserbien - auf einem oder mehreren Standorten - montiert werden. In einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" behauptet Ivan Matejak, Manager für Westbalkan bei "Securum Equity Partners & Associates", dass man die definitive Entscheidung über Standorte bald treffen wird.
- In Hinsicht darauf, dass es um eine große Fläche geht, möchten wir vermeiden, wegen unvollständiger Informationen fehlinterpertiert zu werden. Wir erwarten den Baubeginn spätenstens Ende Sommer 2013 - kündigt Matejak an.
Vertreter von "Securum Equity Partners" trafen sich vor kurzem mit der Geschäftsleitung des Bergbauunternehmens "RB Kolubara". Wir fragten unseren Gast, ob sie einen entsprechenden Standort für die Montage von Solarkollektoren in Lazarevac gefunden haben:
(Ivan Matejak)
- Beim Besuch in "RB Kolubara" möchten wir die Möglichkeit der Zusammenarbeit besprechen, in Hinsicht darauf, dass man dort über interessante Flächen für solche Projekte wie Halden, vernachlässigte Tagebauen u.Ä. für die Austellung von Solarkollektoren verfügt - so Matejak.
"Securum Equity Partners" sind entschlossen, das große Solarpotenzial Serbiens - um ein Drittel höher als in Mitteleuropa - zu nutzen und mit dem Bau eines der größten Solarparks weltweit beginnen.
Das Unternehmen mit Sitz in den USA hat kein Interesse an Fördermaßnahmen der Republik Serbien für erneuerbare Energien und betrachtet das System der Einspeisevergütung als veraltet und unangemessen.
- Im Moment als wir mit der Strukturierung des Projekts "One Giga" für Serbien begonnen haben, war es klar, dass diese Fördermaßnahme sehr bald veralten wird. Damalige Tendenzen und die aktuelle Situation in den europäischen Ländern, insbesondere in jenen, die in diesem Sektor weit fortgeschritten sind, zeigen, dass wir recht hatten. Die meisten Länder wie Deutschland, Italien und Spanien haben bereits die Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschafft. Es gibt mehr als genug Bewese dafür, wie negativ sich dieses Model auf die Entwicklung ausgewirkt und als eine zusätzliche Belastung für bereits überlastete Budgets erwiesen hat - erklärt der Gast von "eKapija".
Matejak ist der Meinung, dass wir eine neue Strategie brauchen, eine, die auf der Nachhaltigkeit eines Projekts beruhen wird.
- Wir möchten mit unserem Projekt die Produktionskosten durch Umfang senken und unsere Kilowattstunden am Markt für "grüne Energie" wettbewerbsfähig machen. Die Fördermaßnahmen in Form, die uns heute bekannt ist, sowie Mechanismen, die sie regeln, stellen, unserer Meinung nach, ein veraltetes Entwicklungsmodell nicht nur in Serbien, sondern weltweit dar. Immer häufiger nutze ich deshalb den Termin "Post-Subsidy World". Die Tatsache, dass Seriben einen Entwicklungsrückstand aufweist, bedeutet nicht, dass man hier schädliche Modelle anwenden sollte.
Die Verordnung für privilegierte Stromproduzenten, beschlossen Ende Januar 2013, sieht die Verringerung der Preise für Strom aus Solarkraftwerken von 23 auf 16,25 bis 19,77 Eurocent/kWh, abhängig von der Leistung des Kraftwerks. Weder Erhöhung, noch Verringerung der Einspeisevergütung sollte die Entscheidung über den Bau dieses Solarparks beeinflussen.
- Die Verordnung betrifft jene, die in der Einspeisevergütung nur ein Mittel für die Erzielung des Extraprofits sehen, und nicht die Möglichkeit für die weitere Entwicklung der erneuerbaren Energien. Und das war ihr Hauptziel in den letzten zehn Jahre. Der Preis wird di Entscheidungen solcher Investoren siche beeinflussen.
Unser Gast unterstreicht, dass der Staat den Strommarkt regeln muss. Die Erreichung des erforderten Anteils der erneuerbaren Energiequellen am Gesamtverbrauch stellt, seiner Meinung nach, einen wichtigen Schritt weiter im Verständnis unserer Umgebung dar.
- Der Gesetzgeber muss diesen Bereich regeln, durch Bestimmung der Ziele, die man erreichen sollte, aber nicht in einer Weise, die seit kurzem erhebliche Mängel erweist. Die Regelung der Marktmechanismen für die grüne Energie und nicht Einspeisevergutung ist der einzige richtige Weg. Die größten Spieler in diesem SEktor muss man verpflichten, die Energiemischung zu erreichen. Die Preis sollten am offenen Markt aufgrund der Nachfrage und des Angebots gestaltet werden. Endverbraucher sollten nur für verbrauchte Kilowattstunden zahlen
Es ist notwendig, den wahren Preis für Strom erzeugt aus fossilen Brenstoffen zu bestimmen. Er ist sicher beträchtlich höher als momentan.
- Wir müssen darauf hinweisen, das entwickelte Länder dazu außer direkte Produktinskosten auch externe Faktoren mitrechnen. Vor allem die Umweltverschmutzung. Die Internalisierung der externen Kosten muss bei der Gestaltung von Strompreisen unbedingt berücksichtigt werden. Das gilt für Kohle und alle andere fossile Brenstoffe. Man muss langfristig denken, nicht für folgende 12 Jahren, weil die Energie die Basis für die Stabilität und Nachhaltigkeit des internationalen Wirtschaftswachstums bietet. Der Wunsch mancher Invstoren, durch Einspeisevergütung das investierte Geld schnell zurückzugewinnen und dabei zusätzlich zu profitieren stellt ein legitimes Ziel, unterstützt aber die Vision der langfristigen Entwicklung eines landes nicht - erzählt der Manager bei "Securum Equity Partners" für Westbalkan.
"Securum Equity Partners" hat im Vorjahr ein Rahmenabkommen mit der Regierung Seribens unterzeichnet. Diesem Plan zufolge sollte man bis April 2013 alle notwendigen Genehmigungen erwerben und demnächst mit der Realisierung des Projekts beginnen. Der Investor hat sich verpflichtet, das Projekt bis 2015 umzusetzen.
Suzana Obradović


