Griechen sagen "Nein" zu Gläubiger-Vorschlägen

Quelle: eKapija Sonntag, 05.07.2015. 23:32
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(FotoAleksandar Parezanović)
Die Griechen kehren dem Reformkurs ihrer Geldgeber den Rücken: In dem Referendum sprachen sich nach aktuellem Stand der Auszählung 61 Prozent gegen die Sparforderungen der Euro-Zone und des IWF aus. Damit stärkten die von Rezession und Rekordarbeitslosigkeit geplagten Griechen ihre Regierung, die seit Monaten mit den Gläubigern um die Auflagen für weitere Milliardenhilfen ringt.

Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis kündigte am Abend an, umgehend mit den internationalen Geldgebern neu verhandeln zu wollen. "Ab morgen fangen wir an, unsere Wunden zu heilen", sagte Varoufakis im griechischen Fernsehen. Europa dürfe nicht mehr ein riesiger eiserner Käfig der Sparpolitik sein. Seine Regierung habe sich fünf Monate lang für gelockerte Sparvorgaben eingesetzt. Doch die Gläubiger hätten am 25. Juni ein Ultimatum gestellt, ihr Sparprogramm zu akzeptieren. "Sie haben unsere Banken geschlossen. Sie wollten uns erniedrigen", sagte Varoufakis. Nun habe das griechische Volk das Ultimatum zurückgewiesen.

Unterdessen haben sich Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande für einen EU-Sondergipfel bereits an diesem Dienstag ausgesprochen. Das teilte ein Regierungssprecher in Berlin nach einem Telefonat der beiden Politiker mit. EU-Vertretern zufolge steht die Euro-Mitgliedschaft des Landes nun ernsthaft zur Diskussion.

Für die Regierung des linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras bedeutet das Votum einen Sieg. Formell hat das Referendum allerdings keine Bedeutung, weil die Bürger über ein Kompromissangebot der Gläubiger abgestimmt haben, das seit dem Auslaufen des zweiten Hilfsprogramms Ende Juni gar nicht mehr auf dem Tisch lag. Jedoch war die politische Bedeutung in dem Land enorm, wo mittlerweile jeder Vierte ohne Arbeit is

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